Was bedeutet Integration von Video im Operationssaal?

Die Videointegration verändert die Art und Weise, wie Chirurgen und Kliniker Informationen in Operationssälen austauschen und anzeigen. Durch die Videointegration können eine Vielzahl von Bildgebungssystemen und -geräten zentral verwaltet werden, um Operationsbilder präziser anzuzeigen und gleichzeitig den Arbeitsablauf effizienter zu gestalten und mehr Flexibilität im Operationssaal zu erreichen.

AV- und IP-Integration

Audiovisuelle Lösungen (AV) sind seit vielen Jahren im Einsatz, erfordern jedoch einen hohen Verkabelungsaufwand und komplexe Konfigurationen, um eine vollständige Integration in den OP zu gewährleisten. Deshalb werden IP-Lösungen, die auf dem IP-Netzwerk basieren, immer beliebter. Während AV-Lösungen relativ statisch und unflexibel für neue Videostandards sind, sind IP-Lösungen äußerst flexibel. Sie benötigen nur ein Universalkabel, um alle Audio-, Video- und Datensignale zu verteilen.

shoot at Värnamo Hospital OR, Sweden 2017 by Beeldcollectief

Dank der Integration von Video im Operationssaal können Ärzte Operationsvideos von jedem Ort an einen anderen teilen. In diesem Bild können Videoquellen über eine Benutzeroberfläche ausgewählt und auf verschiedenen chirurgische Monitoren im Operationssaal angezeigt werden.

Komprimiert im Vergleich zu unkomprimiert

Bei Verwendung eines IP-Integrationssystems kann die Netzwerklatenz das Herunterladen von Videos und Bildern verlangsamen. Um dem entgegenzuwirken, nutzen einige Systeme verschiedene Formen der Bildkompression. Dies wird in der chirurgischen Bildgebung nicht empfohlen, da die Komprimierung beim Übertragen von Bildern immer zu Qualitätsverlust und Bildartefakten führt. 

Unkomprimierte Bildgebung

Komprimierte Bildgebung

Unkomprimiertes Video erfasst jedes Detail, was bei der bildgestützten Chirurgie von entscheidender Bedeutung ist. Bilder und Daten sind immer korrekt und es gibt keine Verzögerung aufgrund der Rekonstruktion der Daten. Im Operationssaal wird es für die primäre und sekundäre Videoverteilung empfohlen.

Vorteile der Videointegration über IP

Zentrale Anzeige aller Informationen

  • Weiterleitung von 4K- und HD-Videosignalen an einen beliebigen Ort innerhalb und sogar außerhalb des Operationssaals ohne Behinderung der Punkt-zu-Punkt-Verkabelung
  • Artefaktfreie Bilder, die über eine Glasfaser mit Latenz nahe Null verteilt werden
  • Fernverwaltung von Geräten für eine längere Nutzungsdauer des Operationssaals
  • Ermöglicht mehrere Layouts gemäß den Präferenzen des Chirurgen

Ausfallrisiko vermeiden

  • Keine zusätzlichen Anschlüsse, Verteiler und andere Komponenten erforderlich 
  • Weniger Komponenten führen zu weniger Ausfallpunkten 
  • Reduzierte Unordnung im OP, minimiert Fehler und verkürzt die Lern-/Adoptionskurve 
  • Eine Galvanische Trennung und robuste Kabel gewährleisten eine unterbrechungsfreie Datenübertragung  

Zukunftssicherheit des OPs

  • Einfache Integration durch Plug-and-Play von Geräten
  • Unterstützt viele Modalitäten und Bildtypen
  • Die Umstellung auf 4K-Video erfordert keine Aktualisierung der Videoverteilungsinfrastruktur (Verkabelung)

Schlussfolgerung

Die IP-basierte Integration von Video in den Operationssaal, auch „OR-over-IP“ genannt, hat sich in den heutigen Operationssälen als weniger komplex erwiesen. Durch die Bereitstellung einer Standardarchitektur werden Installations- und Einrichtzeiten im OP vereinfacht. Remote-Funktionen bieten zusätzliche Effizienzvorteile. Darüber hinaus ermöglicht die IP-basierte Videointegration die Abwärtskompatibilität mit aktuellen Systemen sowie die Kompatibilität mit neuen Technologien, während sich die Operationstechniken weiterentwickeln. 

Integrationssysteme, die Video in einem unkomprimierten, unformatierten Format ohne Latenzzeit verteilen, werden für die chirurgische Bildgebung bevorzugt, da sie die hohe Bildqualität und Übertragungsgeschwindigkeit bieten, die für die bildgestützte Chirurgie erforderlich sind.